By Frank Hartung on Mittwoch, 06. März 2019
Category: Hypnose

Selbsthypnose – was ist das, wie geht das und was kann ich damit erreichen?

Eine Hypnose ist eine Art künstlich erzeugter Schlafzustand, bei dem das Bewusstsein beeinflusst werden kann. Bei einem tief entspannten Wachzustand wird von einer hypnotischen Trance gesprochen, bei der die Aufmerksamkeit eingeschränkt und gezielt auf einzelne Inhalte ausgerichtet werden kann.

Hypnose wird u.a. auch in der Medizin angewandt; beispielsweise bei Angstzuständen oder Schmerzen beim Zahnarzt. In diesem Fall wird von einer Hypnosedation oder Hypnosedierung gesprochen. Was all diese Hypnosearten jedoch gemeinsam haben ist die Veranlassung und Durchführung der Hypnose durch einen Hypnotiseur. Der Hypnotiseur wirkt auf den Hypnotisand ein, wie eine hypnotisierte Person auch genannt wird.

Bei einer Selbsthypnose sind jedoch Hypnotiseur und Hypnotisand ein und dieselbe Person. Als eigenständiger Hypnosebereich hypnotisiert sich der Anwender ohne die Hilfe von CDs oder anderen Hilfsmitteln sowie Personen selbst.

Häufig dient die Selbsthypnose dem Stressabbau, der Entspannung oder auch der Behandlung von Angstzuständen und anderen psychisch bedingten Problemen. Anwender betrachten die Selbsthypnose häufig als DIY-Therapie und Möglichkeit, sich selbst zu helfen. Ein erfahrener Hypnosetherapeut kann beurteilen, ob eine Selbsthypnose beim anvisierten Ziel erfolgversprechend erscheint, weshalb ein solcher immer vorab zurate gezogen werden sollte.

Unterschiede bei der Selbsthypnose

Bei den verschiedenen Möglichkeiten, sich selbst zu hypnotisieren, wird in der Einleitung, der Trance sowie dem Sinn und Zweck der Selbsthypnose unterschieden. Die verschiedenen Formen der Hypnoseeinleitung lassen individuelle Trancezustände zu, wie etwa eine leichte bis mittlere Entspannungstrance, eine interaktive Erlebnis-Trance oder eine Wachtrance mit geistig-seelischer Beeinflussung.

Die Basis einer Selbsthypnose bildet eine Autosuggestion, also der Prozess der Selbstbeeinflussung. Der Anwender fokussiert sich dabei auf die Vorstellung trancefördernder Bilder oder meditiert. Auch autogenes Training ist eine Form der Selbsthypnose. Eine einheitliche Definition für die Selbsthypnose gibt es also nicht, was im Übrigen auch für deren Durchführungsmöglichkeiten gilt.

Gründe für eine Selbsthypnose

Eine Selbsthypnose kann eigentlich für all das angewendet werden, wofür Hypnosen generell verwendet werden. In der Praxis wird eine Selbsthypnose nur dann schwierig oder unmöglich, wenn in interaktiven Trancen das Erleben und gleichzeitig Lenken bzw. Kontrollieren nicht umgesetzt werden kann, was beispielsweise bei einer Reinkarnationshypnose notwendig ist. Aber auch die Notwendigkeit von besonders tiefen Trancezuständen, die nicht mehr selbst kontrolliert werden können, schließen eine Selbsthypnose aus.

Der Zustand, bei dem ein Anwender im Rahmen der Selbsthypnose die Kontrolle verliert, bedeutet einfach dabei nur, dass er während der Hypnose einschläft und später wieder aufwacht.

Häufig hypnotisieren sich Menschen aus folgenden Gründen selbst:

Eine Selbsthypnose kann immer individuell auf die eigenen Bedürfnisse angewendet werden.

Selbsthypnose – Übung macht den Meister

Grundsätzlich kann jeder Mensch Selbsthypnose erlernen. Doch auch hier kommt es ein wenig auf das individuelle Talent an. Menschen, die generell nicht an Hypnose „glauben“, benötigen wahrscheinlich etwas mehr Übung, um sich selbst in Hypnose zu versetzen. Andere wiederum benötigen nur wenig Zeit, um die Selbsthypnose wirksam anwenden zu können. Es kommt insbesondere auch auf die Trancefähigkeit an, die bei jedem Menschen anders ausfällt.

Wer besondere Schwierigkeiten mit der Selbsthypnose hat, kann auf eine Fremdhypnose zurückgreifen und beide Hypnosetechniken kombinieren. Fremdhypnosen können den Einstieg in die Hypnosewelt erleichtern. Wurde ein hypnotischer Trancezustand einmal „erlebt“, findet das Gehirn den Weg bei der Selbsthypnose deutlich leichter und schneller wieder. Erfahrene Hypnotiseure arbeiten zu diesem Zweck gerne mit einem Hypnose-Anker, der allerdings viel Übung, Training  und noch mehr Wiederholungen erfordert. Ein Hypnose-Anker wird von einem Hypnotiseur in Verbindung mit einem Schlüsselreiz gesetzt, um den Probanden wie „auf Knopfdruck“ in Trance versetzen zu können.

Durch einen Selbsthypnose-Anker können dann auch Menschen von der Selbsthypnose profitieren, die sie auf klassischem Lernweg nicht erreichen können. Dieser kann dann auch im Notfall, beispielsweise bei akuten Angst- oder Panikattacken, Heißhunger oder Entzugserscheinungen genutzt werden.

Ein Weg in die Selbsthypnose

Es gibt nicht nur einen Weg in die Selbsthypnose und auch nicht nur eine Anleitung, wie der gewünschte Trancezustand erreicht werden kann.

Allerdings hat der nachfolgend beschriebene Weg schon vielen Menschen bei regelmäßigem Training in die Selbsthypnose geholfen:

Nach einer erfolgreichen Selbsthypnose fühlt man sich nicht „hypnotisiert“, sondern frisch und entspannt. Die angestrebte, leichte bis mittlere Trancetiefe kann nur mit viel Übung in der Selbsthypnose erreicht werden, um durch positive Suggestionen während der Hypnose auch den Alltag und die potenziell vorhandenen Probleme beeinflussen zu können.

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